SIEBEN GOLDENE MÄNNER
Italien 1965
Regie: Marco Vicario
DarstellerInnen: Rossana Podestà,
Philippe Leroy, Gastone Moschin, Gabriele Tinti, Giampiero Albertini,
Dario De Grassi, Manuel Zarzo, Maurice Poli, Ennio Balbo, Renzo
Palmer u.a.
Inhalt:
Ein Engländer
namens Albert, "Professor" genannt, führt eine
internationale Gruppe von sechs Spezialisten im Bereich des
Einbrechertums an.
Nach einem
verpatzten Auftrag in London geht es nun an die Schweizer Goldreserven, vermeintlich sicher
verwahrt in einer Bank in Genf.
Doch der Professor ist sich des Erfolgs gewiss, denn er verfügt über einen minutiös ausgeklügelten Plan. Bekanntermaßen sind auch die besten Konzeptionen nicht vor menschlichen Fehlern gefeit.
Wird der Coup gelingen oder werden die Profis doch noch in der letzten Minute scheitern?
Doch der Professor ist sich des Erfolgs gewiss, denn er verfügt über einen minutiös ausgeklügelten Plan. Bekanntermaßen sind auch die besten Konzeptionen nicht vor menschlichen Fehlern gefeit.
Wird der Coup gelingen oder werden die Profis doch noch in der letzten Minute scheitern?
Der Professor lenkt seine Leute aus der Ferne... |
...und da sitzen sie |
"Heist-Movies" bilden eine kleine Unterkategorie innerhalb des Thrillers. In Filmen dieser Art geht es zumeist um die Planung und Durchführung spektakulärer Verbrechen, vor allem
Einbrüche, die den als sympathisch dargestellten Ganoven großen
Reichtum bringen sollen.
Im goldenen
Zeitalter des italienischen Kinos wurde bekanntlich kein Genre
ausgelassen und so kam es, dass sich Regisseur Marco Vicario im Jahre
1965 dieses vorzüglich unterhaltenden Stoffes annahm.
Dabei legte er ein
bemerkenswert feines Gespür für die Auswahl der Darsteller an den
Tag.
Denn zum damaligen Zeitpunkt waren Philippe Leroy (Yankee, Femina Ridens), Gastone Moschin (der als Ugo Piazza in Milano Kaliber 9 in die Filmgeschichte einging), Maurice Poli (der "Dottore" in Wild Dogs), Renzo Palmer (Ein Bürger setzt sich zur Wehr), Gabriele Tinti (Mascaranti in Das Grauen kam aus dem Nebel) vergleichsweise noch relativ kleine Nummern im großen Filmgeschäft.
Das hohe Niveau der schauspielerischen Darbietung dieser Männer trägt nicht unwesentlich auch zur Qualität dieses Films bei.
Denn zum damaligen Zeitpunkt waren Philippe Leroy (Yankee, Femina Ridens), Gastone Moschin (der als Ugo Piazza in Milano Kaliber 9 in die Filmgeschichte einging), Maurice Poli (der "Dottore" in Wild Dogs), Renzo Palmer (Ein Bürger setzt sich zur Wehr), Gabriele Tinti (Mascaranti in Das Grauen kam aus dem Nebel) vergleichsweise noch relativ kleine Nummern im großen Filmgeschäft.
Das hohe Niveau der schauspielerischen Darbietung dieser Männer trägt nicht unwesentlich auch zur Qualität dieses Films bei.
"Sieben goldene
Männer" ist eine wahre Entertainment-Kanone.
Sobald klar ist, wer die Protagonisten sind und welchen Plan sie verfolgen, fiebert man automatisch mit den kauzigen Verbrechern mit. Jede noch so kleine Panne lässt den Pulsschlag ein bisschen beschleunigen und was sich der Professor (respektive der Drehbuchautor) so alles einfallen lassen hat, versetzt einen wahrlich in Verzücken.
Sobald klar ist, wer die Protagonisten sind und welchen Plan sie verfolgen, fiebert man automatisch mit den kauzigen Verbrechern mit. Jede noch so kleine Panne lässt den Pulsschlag ein bisschen beschleunigen und was sich der Professor (respektive der Drehbuchautor) so alles einfallen lassen hat, versetzt einen wahrlich in Verzücken.
Als
Straßenarbeiter getarnt tauchen der Deutsche Arthur, im O-Ton Adolf genannt (Moschin), der
Italiener Aldo (Tinti), der Portugiese Augusto (Albertini), der
Irländer Anthony (De Grassi), der Spanier Alfonso (Zarzo) und der
Franzose Alfred (Poli) am helllichten Tag auf einem viel befahrenen
Platz in Genf in die Trinkwasser-Kanalisation ab.
Ein Empfänger,
dessen Peilsender kurz zuvor von der schönen Giorgia in der Bank, nahe des
Tresors postiert wurde, weist ihnen dabei den Weg.
Sie müssen
tauchen, bohren und überhaupt ordentlich körperlich schuften.
Währenddessen
überwacht ihr Boss Albert die ganze Operation von einem Fenster mit
guter Aussicht auf den Ort des Geschehens und gibt per Funk
Anweisungen.
Dialog zwischen Polizist und einem Arbeiter, der vom Portugiesen bewusstlos geschlagen wurde:
"Würden Sie ihn wiedererkennen?"
"Natürlich, dieses Ganoven-Gesicht, das er hatte! Ein kleiner Dicker. Hatte stechende Augen, wie ein Verrückter!"
Der Portugiese |
Es wäre wünschenswert gewesen, dass der ursprünglich in der Theaterwelt beheimatete Giampiero Albertini in mehr als einer Handvoll Poliziotteschi, B-Western und einigen TV-Serien mitgespielt hätte. Wirklich ein Mann mit Format.
In seiner Rolle überzeugt und er auf ganzer Linie und versprüht besonders viel Witz und Charme. Der Portugiese im international besetzten Handlanger-Sextett beweist Humor und Bauernschläue und schafft es, die Truppe aus der ein oder anderen brenzligen Situation zu retten.
Albert zu Giorgia:
"Ich habe dich
vorhin beobachtet, wie du zur Bank gegangen bist. Es hat mir einen
höllischen Spaß gemacht, zu wissen, dass du unter dem Pelz fast
nackt warst. Fast nackt! Und nur ich habe das gewusst."
Eines der vielen Gesichter Giorgias |
Giorgia wird
gespielt von Rossana Podestà. Die in der damaligen italienischen Kolonie in Tripolis (Libyen) aufgewachsene Schauspielerin war eine Leinwand-Diva par excellence und wurde bereits in den Fünfzigern als Femme fatale besetzt.
In Das Schloss des Grauens wirkte die Mimin in ihrem Nachthemd dagegen relativ brav und beinahe unscheinbar.
In "Sieben goldene Männer" ist sie wahrlich eines der Glanzstücke des ganzen Films.
In Das Schloss des Grauens wirkte die Mimin in ihrem Nachthemd dagegen relativ brav und beinahe unscheinbar.
In "Sieben goldene Männer" ist sie wahrlich eines der Glanzstücke des ganzen Films.
Giorgia hat die
Rolle der durchtriebenen Verführerin inne, die es versteht, sich
schnell ihrer Umgebung anzupassen und in eine der Situation angemessene neue Rolle zu
schlüpfen. Die abwechslungsreichen, zum Teil kaum ihre Blöße verdeckenden
Outfits, ihr Make-Up und die unterschiedlichen Perücken bringen ihre
Schönheit immer wieder auf andere Art zur Geltung.
Anfangs betritt
sie mit schwarzblauer Kurzhaarperücke, leichenblassem Teint und dunkel geschminkten Augen, die Bank. Ihre vampirhafte Aura würde sogar Erzebeth Bathory vor Neid
erblassen lassen.
Kurz darauf räkelt
Giorgia sich im durchsichtigen schwarzen Catsuit vor Alberts Nase auf
der Couch, um dann wenige Zeit später in eine Art mintfarbene Federstola
gewickelt einen Polizisten, der an der Tür klopft, beinahe um den
Verstand zu bringen.
Dialog über Funk:
"Hallo
Professor, hallo Professor. Der Idiot von Portugiese hat das Gas zu
früh aufgemacht!"
"Beruhigt euch! Der
Idiot von Portugiese hat den Schieber schon wieder geschlossen."
"Sieben goldene
Männer" ist mehr action- denn dialoglastig, aber wenn gesprochen
wird, dann in deutlichen Worten mit kultigen Sprüchen. Die deutsche
Synchro ist sagenhaft gut gelungen und erzeugt (neben dem zähflüssig von der Stoßstange tropfendem "Schnee") zwangsläufig den ein oder anderen Schmunzler oder ein breites Grinsen.
Zum Ende hin wird
es dann nochmal richtig rasant, sodass einem vor lauter
atemberaubender Wendungen beinahe schwindlig werden könnte, bevor
die Handlung in ein furioses und spaßiges Finale mündet.
"Sieben goldene
Männer" kann es sowohl von der Besetzung als auch vom Unterhaltungs-Faktor her locker mit
dem populäreren "Top Job - Diamantenraub in Rio" aufnehmen.