Dienstag, 14. August 2018

THE RETURN OF THE LIVING DEAD (1985)














VERDAMMT, DIE ZOMBIES KOMMEN

USA 1985
Regie: Dan O'Bannon
DarstellerInnen: Clu Gulager, James Karen, Don Calfa, Thom Mathews, Linnea Quigley, Mark Venturini, Jonathan Terry, Beverly Randolph u.a.


Inhalt:
An seinem ersten Tag im neuen Job hat Freddy einen verhängnisvollen Arbeitsunfall, bei dem er und sein Kollege Frank von einem mysteriösen Gas vergiftet werden und deren Boss Burt bei dem Versuch, dieses Malheur zu vertuschen, unwissentlich eine Zombie-Invasion in Gang setzt...


Trash (Linnea Quigley)


Mit Blut hat das Filmteam nicht gegeizt


Vor wenigen Tagen hieß es in unserem Heimkino "Do you wanna party? It's party time!"
Ich habe "The return of the living dead" aka "Verdammt, die Zombies kommen" zum ersten Mal in HD Qualität erleben dürfen. In der Tat, es war ein Fest!
Ich möchte heute etwas ausführlicher über meine Erstsichtung von "The return of the living dead" schreiben. Es folgt nun also ein eher privater Text anhand eines kleinen Ausflugs in meine cineastische Sozialisation.


Ein Schwank aus meiner Jugend
"The events portrayed in this film story are all true. The names are real names of real people and real organizations."


Ich war 12 oder 13 Jahre alt und durfte in den Sommerferien meine nur wenig jüngere Brieffreundin Eva besuchen, die gerade mit ihrem Vater in einer Ferienwohnung in der näheren Umgebung meines Wohnorts residierte. Vom besagten Erzeuger war weit und breit keine Spur. Wir freuten uns also über eine sturmfreie Bude.
Das Mädchen, das hauptsächlich Jungs im Kopf hatte, erzählte von einer nahe gelegenen WG, in der ein paar junge Typen wohnten, die im Gastgewerbe arbeiteten (ich glaube, sie befanden sich noch in der Ausbildung für die Berufe Koch und Kellner). Einen davon fand sie "soooo süß" und bildete sich ein, dass er ebenfalls ein Auge auf sie geworfen hatte.
Ich fand das ziemlich albern und konnte solchen Kleinmädchen-Schwärmereien generell nie viel abgewinnen, ließ die imaginierte Romanze aber aus Rücksicht auf ihre Gefühle unkommentiert. Da es ihr immens wichtig war, begleitete ich sie und stellte mich auf einen langweiligen Abend mit irgendwelchen langweiligen Kerlen ein.
Die Jungs entpuppten sich als ziemlich sympathisch, wussten aber nicht so wirklich etwas mit uns kleinen Gören anzufangen. Also beschlossen sie, uns ein paar Filme aus ihrer Videosammlung zu zeigen. Ich war sofort Feuer und Flamme. Was von mir unerwähnt blieb, war, dass ich trotz meines zarten Alters hinsichtlich Horrorfilmen schon recht versiert war.
Zuerst gab es eine Art "Test" mit der Szene aus "Terminator", in der Arnie bzw. der T800 die Hand-OP an sich selbst durchführt. Während meine Brieffreundin ihren Ekel lautstark kundtat, lächelte ich milde und erklärte großspurig, dass ich den gruseligsten und härtesten Film sehen möchte, den sie kennen.

Mir ist noch gut in Erinnerung, wie sie miteinander diskutierten, ob sie uns den Film wirklich zeigen sollen, ob wir das verkraften würden und ob es Ärger geben könnte. Es wurde etwas von "in Deutschland verboten" gemunkelt und wir mussten hoch und heilig versprechen, dass wir keiner Menschenseele jemals von diesem Abend erzählen.
Dann wurde "Verdammt, die Zombies kommen" in den Player geschoben.
Hinsichtlich Ekel Szenen hat er meine damaligen Erwartungen locker übertroffen und er sollte mir lange im Gedächtnis bleiben. Ein solches Feuerwerk an Effekten hatte ich bis dato noch nie gesehen.
Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Ich verguckte mich nicht in einen dieser netten Kellner, sondern hatte nur Augen für den Film.
Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie Eva fast die ganze Laufzeit über gequietscht und sich abwechselnd Augen und Ohren zugehalten hat und ich Mini-Gore-Bäuerin erfreut war über die vielen brutalen und blutigen Szenen.
Ich fand die Gang, die diese Party auf dem Friedhof veranstaltete, super. Ich war von Beginn an fasziniert von Ernie Kaltenbrunner und lernte an diesem Abend meine ersten interessanten lateinischen Vokabeln: Rigor Mortis!
Latein war zu dieser Zeit noch irgendwie spannend. Jedenfalls empfand ich es so, bevor ich schließlich von sadistischen Latein-Lehrern mit Übersetzungen von Cicero, Ovid und Seneca bis hin zum großen Latinum gequält wurde.

Als ich mich einige Zeit später auf die Suche nach dem Film machte, konnte ich mich partout nicht mehr an den Titel erinnern. Da es anno dazumal noch kein Internet gab und das World Wide Web in seiner kommerziellen Anfangszeit auch nicht vergleichbar war mit den heutigen Möglichkeiten, musste ich über Jahre hinweg andere Menschen danach fragen.
Bis zu meiner Volljährigkeit habe ich allen möglichen Leuten aus meinem Bekanntenkreis, die auch nur einen einzigen Horrorfilm gesehen hatten, die Geschichte von Fässern, Zombies, angeblich tollwütigen Tieren in schwarzen Säcken, dem Krematorium, einer Wolke, saurem Regen und dem Friedhof erzählt.
Einen Ruf hatte ich dabei nicht wirklich zu verlieren, vielleicht eher sogar zu festigen...


Wie konnte ich den Titel nur vergessen?


Auf der einen Seite ist es gut, dass es heutzutage jungen Genre-Interessierten ganz einfach gemacht wird, an den "guten Stoff" ranzukommen und man online oder auf Börsen alles auftreiben kann, was das horroraffine Herz begehrt.
Auf der anderen, der romantisch verklärten Seite der Medaille, können sich jene, die diese Zeit der Videokassetten nicht erlebt haben, gar nicht vorstellen, wie es damals war.
Die Leidenschaft für Horrorfilme hatte immer diesen gewissen Beigeschmack des Verbotenen, galt zum Teil als eine Art Geheimwissen. Es gab nicht viele Menschen, die wirklich Ahnung von der Materie hatten und nach denen musste man wirklich wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen suchen.
Um viele Filme rankten sich Gerüchte, die sich sich im Nachhinein als interessanter entpuppten als die nackte Realität.
Unter Fans des phantastischen Films wurden Legenden geschmiedet, man wähnte sich in einer Welt voller rätselhafter Ereignisse und Geheimnisse.
Ich gehöre zu einer Generation, die noch an sämtliche Verschwörungstheorien rund um den Tod von Brandon Lee glaubte und keine Ahnung hatte, was beim Dreh von "The Crow" wirklich passiert ist. Wir beschäftigten uns mit dem sogenannten Poltergeist-Fluch und diskutierten nächtelang darüber, welche Szenen aus "Gesichter des Todes" gestellt und welche real oder ob vielleicht sogar alles real war.
Wir fragten uns allen Ernstes, ob in Sado – Stoss das Tor zur Hölle auf eine echte Leiche auf dem Tisch von Frank liegt. Man malte sich in den schillerndsten Farben aus, was man bei Filmen, die nur gekürzt erhältlich waren (wie zum Beispiel "The Texas Chain Saw Massacre"), nun gerade nicht zu sehen bekommen hat.
Kein Wunder, immerhin existierte noch kein Bonusmaterial.

In muffigen, staubigen und schlecht beleuchteten Ecken von Videotheken galt es für mich als junges Mädchen, einen Bogen um die Pornokonsumenten zu machen und die verborgenen Schätze zu heben. Doch vorher musste ich zuerst natürlich tief in den Morast der B- und C-Horrorfilme tauchen. Manches verbreitete sich über Mundpropaganda, Literatur gab es nur wenig.
Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte, wenngleich das Filmhobby heute viel einfacher zu verfolgen ist. Davon profitiere ich selbstverständlich auch und auf diesen Luxus von rascher Verfügbarkeit und Top Qualität möchte ich nicht mehr verzichten wollen.

Was meine persönliche Geschichte zu "The return of the living dead" betrifft - es dauerte sage und schreibe bis zum DVD Zeitalter, aber eines Tages fand ich jemanden, der mir sagte, er kenne den von mir gesuchten Film gut und er hat ihn auf ner Video Kassette zuhause.
Hallelujah! Ende gut, alles gut.


Warum "The return of the living dead" (immer noch) zu meinen Lieblingsfilmen zähle
Die folgenden Zeilen könnten Spoiler enthalten


Natürlich hat man zu Filmen, die man in jungen Jahren, zu einer Zeit, in der man Vieles mit einem naiven und noch relativ unkritischen Blick betrachtet, manchmal einen ganz speziellen Bezug.
Diese nostalgisch und biographisch gefärbte Sichtweise auf das Gesehene kann den eigenen Verstand schon etwas trüben.
Dieses Phänomen ist  bei vielen Menschen bezüglich der sogenannten "ersten großen (verflossenen) Liebe", die im Laufe der Jahrzehnte im Kopf immer noch bedeutsamer wird, zu beobachten.
Ich kenne eine vergleichbare emotionale Situation in Bezug auf Filme, die ich in meiner Kindheit und frühen Jugend zum ersten Mal gesehen habe.
Das spüre ich spätestens dann, wenn mein erwachsenes Ich Zweifel anmeldet, ob mir Poltergeist in der vorliegenden Form immer noch so uneingeschränkt gefallen würde, wenn ich ihn heute das erste Mal gesehen hätte und nicht als 9 Jahre altes Kind im gemütlichen Wohnzimmer meines geliebten Großvaters.

Das Besondere an "The return of the living dead" ist jedoch, dass er in meinen Augen gereift ist wie ein guter Wein, dessen besonderes Aroma ich im Laufe der Jahre immer noch mehr zu schmecken und zu genießen weiß.
Obwohl die Geschichte vor tiefschwarzem Humor nur so trieft, hat sie doch ihre sehr ernsthaften und regelrecht tragischen Momente. Die Verzweiflung von Freddy und Frank, als die Schmerzen immer schlimmer werden und sie schließlich erfahren, dass sie sich selbst in Zombies verwandeln, der Tod von Trash oder die fatale Entscheidung der Army eine Bombe zu zünden, bringen eine ernsthafte Komponente in das Drehbuch.


Don Calfa als schräger Leichenbestatter Ernie


Super gespielter "Verfall": Freddy (Mathews)


Die DarstellerInnen sind allesamt großartig. Man möchte jeden Einzelnen von ihnen dafür umarmen, mit welcher Leidenschaft und Enthusiasmus sie dazu beigetragen haben, den Film zu dem zu machen, was er ist.

Der Soundtrack, der mir bei der Erstsichtung natürlich nicht so deutlich aufgefallen ist wie die meisterhaften Effekte, hat sich zu einem meiner persönlichen Lieblingssoundtracks entwickelt.
Lustigerweise hat er sich zum Zeitpunkt meiner Wiederentdeckung des Films als wie die Faust aufs Auge passend zu meinem Musikgeschmack herausgestellt. Nach meiner Grunge Phase Mitte der 90er Jahre entdeckte ich meine Leidenschaft für Punk, Post-Punk, Death Rock und ähnliche Musikrichtungen, denen ich bis heute treu geblieben bin.
Auch Roky Erickson Alben (steuerte dem OST den Titel "Burn the flames" bei) und meine 13th Floor Elevators Platten sind ein wichtiger Bestandteil meiner Musiksammlung.

Neben den auch aus heutiger Sicht teils noch sehr guten Effekten profitiert der Film vom intelligenten Drehbuch Dan O'Bannons. Wenige Horrorfilme sind tatsächlich auf logischer Ebene nachvollziehbar, doch O'Bannon hat das Kunstwerk vollbracht, der rasant und lustig erzählten Geschichte ein gut durchdachtes relativ schlüssiges Konstrukt zugrunde zu legen. Deshalb driftet "Return..." trotz der vielen Gags nicht zu stark ins Lächerliche ab.
Experimente der Army mit einem Gas namens Trioxin, das als Kampfstoff aus der Sicht der Verantwortlichen durchaus interessant erscheint, die Verbreitung des Gases über die Luft und den sauren Regen sind für unsere Generation, die in der Zeit des kalten Kriegs aufgewachsen ist, vermutlich etwas näher an der Realität angesiedelt als für Jugendliche der heutigen Zeit.

Wenn es um diesen Film geht, werde ich immer etwas sentimental und trotzdem oder gerade deswegen mach ich hier mal einen Punkt.
Jedem, der "Return..." etwas abgewinnen kann, möchte ich die sich auf der Blu Ray befindliche wirklich schön gemachte und aufschlussreiche Dokumentation "More brains" ans Herz legen, in der James Karen, Don Calfa, Clu Gulager, Linnea Quigley (die den schönsten Po hatte, der jemals vor einer Kamera getanzt hat) und Co. aus dem Nähkästchen plaudern.
Echte (fanatische) Fans gucken natürlich das gesamte Bonusmaterial und können aus dem Stegreif mindestens 3 Filmzitate zum Besten geben...

Suicide: "Do you think this is a fuckin' costume? This is a way of life!"

Zombie: "Send more paramedics!"

Ernie: "Why do you eat people?"
1/2 woman corpse: "Not people, brains!"




Foto: Blu Ray von NSM





Foto: Steelbook von NSM




Foto: OST von Enigma Records




Sonntag, 5. August 2018

UOMINI SI NASCE POLIZIOTTI SI MUORE (1976)















EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN

Italien 1976
Regie: Ruggero Deodato
DarstellerInnen: Ray Lovelock, Marc Porel, Adolfo Celi, Claudio Nicastro, Bruno Corazzari, Franco Citti, Sofia Dionisio, Silvia Dionisio, Marino Masé, Renato Salvatori u.a.


Inhalt:
Fred und Tony gehören einer Undercover-Polizeieinheit an, die im Auftrag (oder der Duldung) ihres Vorgesetzten nicht nur Verbrecher eliminiert, sondern auch gerne Unruhe stiftet und oftmals über ihr eigentliches Ziel hinaus schießt. Mit Gangsterboss Pasquini verfolgen sie derzeit einen besonders gefährlichen Zeitgenossen...


Alfredo und Antonio auf der Jagd nach Verbrechern


Mit solchen Bösewichten machen sie kurzen Prozess


Fred (Alfredo) und Tony (Antonio) sind Bullen, wie man sie nur hassen kann. Sie haben es sich zur Faustregel gemacht, die Grenzen der Legalität weit zu überschreiten. Mit unglaublicher Arroganz und Gefühllosigkeit töten sie Verbrecher. Sogar wenn diese völlig am Ende sind und verletzt am Boden liegen, treten die beiden Rowdies nochmal ordentlich drauf. Folter gehört selbstverständlich zu ihren wichtigsten Verhör-Methoden und Frauen muss man einfach (verbal) belästigen.
Halbherzige Standpauken ihres Bosses (Adolfo Celi) "Also ich weiß nicht wie ich's euch klar machen soll... Wie wär's denn, wenn ihr mal verhaftet und nicht immer gleich losballert?" prallen völlig an ihnen ab und werden mit Sätzen wie "Die Burschen wollen halt nicht immer so wie wir" dreist gekontert.
Frauen mit großer Klappe wird erstmal mit großer Wucht ins Gesicht geschlagen und mit einem Spruch wie "Noch so 'n Scherz und du kannst dein Frühstück aus der Schnabeltasse lutschen" endgültig zum Schweigen gebracht. Schon in Ordnung so. Immerhin hat das vermaledeite Weibsstück gerade Antonios Mutter beleidigt!

Für diesen Spät-Poliziottesco benötigt man eine gewisse Toleranz gegenüber Gewalt auf dem Bildschirm, nicht vorhandener Political Correctness und wahrscheinlich auch einen etwas speziellen Humor.
"Eiskalte Typen..." ist eher als augenzwinkernde Karikatur des italienischen Polizeifilm-Genres zu verstehen.
Immer, wenn ich den Machos Fred (Marc Porel, Non si sevizia un paperino) und Tony (Ray Lovelock, Il delitto del diavolo, Invasion der Zombies) beim Brandschatzen und Töten zusehe und mich amüsiere, wie die beiden Darsteller mit ihren adretten Bubi-Gesichtern die wilden Kerle mit den dicken Eiern raushängen lassen, versuche ich mir dazu Drehbuchautor Fernando DiLeo vorzustellen. Ich male mir dabei aus, wie er sich beim Schreiben wohl selbst amüsiert hat und vielleicht sogar kichernd mit seinen Co-Autoren bei einem Glas Vino Rosso am Tisch saß.
Dem politisch links orientierten und intellektuellen DiLeo (Milano Kaliber 9, Oben ohne, unten Jeans) wurde, wie vielen seiner Regisseur Kollegen, die sich unter Anderem italienischen Polizeifilmen widmeten, gerne von der Presse unterstellt, reaktionäre und politisch rechte Aussagen in seinen Filmen zu verbreiten.
Er steht sinnbildlich für viele italienische Filmschaffende der Siebziger Jahre, mit denen sich in ihrer Heimat niemand seriös auseinandersetzen wollte und die neben den großen Künstlern des italienischen Kinos, denen der Feuilleton bei jedem Schritt die Füße küsste (Visconti, Fellini etc.), für viele ihrer Filme gar keine oder nur negative Rezensionen erhielten.

Ruggero Deodatos berühmteste Werke polarisieren aus nachvollziehbaren Gründen bis heute stark. "Eiskalte Typen auf heißen Öfen" wirkt im Vergleich zu seinen Filmen "Nackt und zerfleischt" oder "Der Schlitzer" sogar eher harmlos und dennoch geizt er nicht mit gewalttätigen Szenen heftigerer Natur.
Doch bevor es allzu derb und morbide wird, lässt Deodato Darsteller Ray Lovelock mit samtweicher Stimme seinen Song "Maggie" intonieren.
War es etwa pure Ironie des Zufalls oder doch eiskalte Kalkulation?
Ganz bestimmt jedenfalls ist die einlullende Musik mit Textzeilen wie "Violence wasn't so wild around the world..." im Zusammenhang mit den sadistisch veranlagten Polizisten, einfach eine unglaublich tollkühne Verquickung.

Der leider im letzten Jahr viel zu jung verstorbene Raymond Lovelock war meiner Meinung nach der sympathischste und bodenständigste Darsteller des italienischen Genrekinos und ich werde immer noch ganz wehmütig und melancholisch, wenn ich meine Lieblingszahnlücke in "Eiskalte Typen..." auf dem Motorrad mit der Nase im Wind sehe und seine Lieder höre. Und das, obwohl er hier einen wahren Ungustl spielt, wie er im (österreichischen Wörter-) Buche steht.

Die Verfolgungsjagden, die wie damals durchaus üblich im fließenden Verkehr ohne Drehgenehmigung gedreht wurden, gehören meiner Meinung nach zu den waghalsigsten und spannendsten, die man im Genre je gesehen hat.

Wer das Gezeigte allzu ernst nimmt, ist selbst schuld.
"Eiskalte Typen auf heißen Öfen" ist somit geeignet für alle, die tief ins Genre abgetaucht sind und die im Film aufgezeigten Mechanismen zu deuten wissen.




Foto:  DVD von Raro Video und Blu Ray von FilmArt