DRACULA
HORROR OF DRACULA (engl. Alternativtitel)
Großbritannien 1958
HORROR OF DRACULA (engl. Alternativtitel)
Großbritannien 1958
Regie: Terence Fisher
DarstellerInnen: Peter Cushing,
Christopher Lee, Michael Gough, Melissa Stribling, Carol Marsh, Olga
Dickie, John Van Eyssen u.a.
Inhalt:
Jonathan Harker möchte Graf Dracula in
dessen Schloss besiegen. Doch sein Vorhaben ist nicht von Erfolg
gekrönt und er stirbt. Seine Verlobte Lucy liegt währenddessen mit
einer seltsamen Erkrankung, ähnlich einer Anämie, darnieder. Lucys
Bruder und seine Frau sind überfordert, der behandelnde Arzt ratlos.
Glücklicherweise taucht Jonathans Weggefährte Dr. Van Helsing auf. Er
hat Jonathas Tagebuch gelesen und nimmt den Kampf gegen die böse
Kreatur der Nacht auf...
Vertrauenswürdig: Van Helsing (Peter Cushing) |
Die Bestie zeigt sich |
Bram Stokers Roman "Dracula" aus dem
Jahre 1897 machte den Vampirmythos populär und Erzählungen über blutsaugende Untote salonfähig. Bis zum heutigen Tag liefert Stokers Erzählung Grundlage für diverse Romane, Gedichte, Filme, Songtexte und sogar
Musicals.
Vampire sind schon vor langer Zeit im Mainstream angekommen und die Geschichten über diese unheimlichen Wesen scheinen ebenso unsterblich zu sein wie sie selbst.
Vampire sind schon vor langer Zeit im Mainstream angekommen und die Geschichten über diese unheimlichen Wesen scheinen ebenso unsterblich zu sein wie sie selbst.
Doch zurück zum Anfang. Nach Friedrich Wilhelm Murnaus Roman getreuer Verfilmung "Nosferatu" versuchten sich Regisseur
Tod Browning und einige andere Filmemacher an der Legende über menschenähnliche Blutsauger.
Was die Hammer Studios schließlich im
Jahre 1958 mit Bram Stokers Erzählung anstellten, brachte eine
innovative Nuance in die althergebrachte Geschichte.
Terence Fisher und Co. klopften den
Staub vom Buchumschlag, befreiten den Einband von Spinnweben und
entfernten einige der stark angegilbten Seiten.
Das Ergebnis war der erste farbige,
inhaltlich modernisierte "Dracula", der zugunsten von rasanter Handlung auf
den etwas subtileren Grusel verzichtet.
Die mit offensichtlicher Liebe zum
Detail gestalteten Kulissen – das Schloss, die modrigen Keller, die
geschwungenen Säulen, das klassische Interieur, der dichte Nebel und
die Spinnweben tragen wie die SchauspielerInnen dazu bei, dass dieses
Werk nicht nur einen Platz im Museum of Modern Art Tokyo, sondern
auch im Herzen vieler Fans hat.
Peter Cushing mit seinem stechenden
Blick und den markanten Gesichtszügen strahlt als Van Helsing so
viel Sicherheit und Autorität aus, dass man sich ihm einfach
anvertrauen muss.
Er ist kein zerstreuter Professor, sondern ein kämpferischer und fest entschlossener Van Helsing.
Er ist kein zerstreuter Professor, sondern ein kämpferischer und fest entschlossener Van Helsing.
Die Vampirinnen sind unheimlich. Sie
sehen aus wie gewöhnliche Frauen, doch sobald sie sich unbeobachtet
fühlen, reißen sie die Augen auf und gucken übelst hinterhältig und
unheimlich drein.
Christopher Lee wirkt absolut wie der
Wolf im Schafspelz. Er mimt keinen verweichlichten, romantischen
Dracula (wie er leider in späteren Filmen oft dargestellt wird),
sondern eine als zivilisierter Mensch getarnte wilde Bestie.
Er gibt sich relativ wortkarg und wenn
er Blut wittert, bricht seine animalische Seite durch die geglättete Oberfläche.
Mit seinen blutunterlaufenen Augäpfeln und dem zur Grimasse
verzerrten Gesicht entweicht die (vorgetäuschte) Menschlichkeit
aus seinen Zügen.
Terence Fishers "Dracula" ist trotz
Farbenpracht und Spannung ein düsterer Film. Zu Recht ein Klassiker des
Schauerfilms, der das Herz eines jeden Gruselfans vielleicht nicht im Sturm
erobert, aber vielleicht zwei verdächtige Male am Hals zurücklässt.
Dracula verwandelt seine Opfer schließlich auch nicht beim ersten
Biss...
Foto: Blu Ray von Anolis (Hammer Collection)
Foto: Blu Ray von Anolis (Hammer Collection)