Großbritannien 1965
Regie: Seth Hold
DarstellerInnen: Bette Davis, Wendy
Craig, Jill Bennett, James Villiers, William Dix, Pamela Franklin
u.a.
Inhalt:
Als Achtjähriger wurde der kleine Joey Fane nach dem Tod seiner Schwester in eine psychiatrische Kinderklinik eingewiesen. Zwei Jahre später darf ihn sein Vater endlich von dort abholen.
Da Joeys labile Mutter kurz vor der Abfahrt zur Klinik einen Nervenzusammenbruch erleidet, wird Daddy von der Nanny begleitet. Der Zehnjährige scheint das Kindermädchen der Familie gleichermaßen zu hassen wie zu fürchten. Er ist überzeugt, dass sie für den Tod seiner Schwester verantwortlich ist. Etwa zu Recht? Hat der Junge gar keine psychischen Probleme, sondern die alte Nanny?
Inhalt:
Als Achtjähriger wurde der kleine Joey Fane nach dem Tod seiner Schwester in eine psychiatrische Kinderklinik eingewiesen. Zwei Jahre später darf ihn sein Vater endlich von dort abholen.
Da Joeys labile Mutter kurz vor der Abfahrt zur Klinik einen Nervenzusammenbruch erleidet, wird Daddy von der Nanny begleitet. Der Zehnjährige scheint das Kindermädchen der Familie gleichermaßen zu hassen wie zu fürchten. Er ist überzeugt, dass sie für den Tod seiner Schwester verantwortlich ist. Etwa zu Recht? Hat der Junge gar keine psychischen Probleme, sondern die alte Nanny?
Was ist denn nur los mit dem kleinen
Joey? Ist er durch den Tod seiner Schwester dermaßen schwer traumatisiert,
dass er unter einem manifesten Verfolgungswahn leidet?
Kaum ist das Kind zuhause,
beginnt alles wieder von vorne.
Ganz eindeutig hat sich Joey (William
Dix) auf die Nanny (Bette Davis) fixiert. Er ist überzeugt, dass sie
ihm nur Böses will und lässt sich weder durch seinen strengen
strafenden Vater noch durch seine überforderte Mutter von dieser
fixen Idee abbringen.
Die Nanny hingegen, eine enge Vertraute
der Frau Mama (sie war auch ihr Kindermädchen), erträgt alle
Anfeindungen und Unterstellungen des Fane'schen Filius mit einem Lächeln
und engelsgleicher Sanftmut.
Sie beweist Geduld und Entgegenkommen.
Nie kommt ihr ein böses Wort über die Lippen, diese Frau ist die
personifizierte Gelassenheit.
Von dieser Konstellation und den
ausgezeichneten SchauspielerInnen lebt dieser Film.
Ständig hin und her gerissen zwischen
einerseits paranoidem Verhalten von Joey und den Reaktionen der Nanny
muss man sich früher oder später die Frage stellen, was eigentlich
mit dieser Frau nicht stimmt.
Irgendwie wirkt ihr Bemühen um die
Gunst des Kindes wenig authentisch, ihre netten Worte und Gesten
subtil bedrohlich.
Doch wer würde schon einem Kind
glauben, dass mit der von der Familie geschätzten älteren Dame
etwas nicht stimmt?
Viele Filme und Geschichten leben
davon, dass Erwachsene die berechtigten Warnungen von Kindern
ignorieren und belächeln. Kinder werden nach wie vor weniger Ernst
genommen als Erwachsene. Minderjährigen traut man viel eher eine Lüge zu als einer erwachsenen Person.
Nicht einmal die freche Nachbarstochter
Bobbie (Pamela Franklin, u.a. später bekannt geworden durch ihre Rolle in Tödliche Ferien),
mit der sich Joey anfreundet, lässt sich so ganz überzeugen, dass
der Junge tatsächlich um sein Leben fürchtet.
Deshalb ist er in dieser schwierigen
Situation auch völlig auf sich allein gestellt und muss sich selbst
Maßnahmen zu seiner Verteidigung überlegen.
Dieser Film aus dem Hause Hammer ist
psychologisch hervorragend aufgebaut. Auf besondere Effekte wurde
zugunsten der Interaktion zwischen den Charakteren verzichtet. Bette
Davis' Charisma ist überragend, ihr Make Up mit den dick dunkel
nachgemalten Augenbrauen und ihre wechselnden Gesichtsausdrücke
lehren nicht nur Joey das Fürchten.