DAS OMEN
USA 1976
Regie: Richard Donner
DarstellerInnen: Gregory Peck, Lee
Remick, David Warner, Billie Whitelaw, Harvey Stephens u.a.
Inhalt
Rom am 06.06. zur sechsten Stunde des
Tages:
Botschafter Jeremy Thorn tauscht sein
bei der Geburt verstorbenes Baby gegen ein zur gleichen Zeit im selben
Krankenhaus geborenes Waisenkind und gaukelt seiner Frau vor, es sei ihr gemeinsames Kind.
5 Jahre später leben die Thorns mit
ihrem Sohn Damien in England.
An Damiens Geburtstag begeht sein
Kindermädchen vor den Augen aller Gäste Selbstmord, indem sie zuerst nach ihm ruft und sich
dann mit einem Seil um den Hals vom Dach stürzt.
Das neue Kindermädchen Mrs. Baylock kommt ungefragt und unbestellt ins Haus. Von da an beginnen sich seltsame Ereignisse rund um den Thornschen Sprössling zu häufen...
Das neue Kindermädchen Mrs. Baylock kommt ungefragt und unbestellt ins Haus. Von da an beginnen sich seltsame Ereignisse rund um den Thornschen Sprössling zu häufen...
"Laßt ihn, der es weiß, dem
Untier eine Zahl zuordnen; denn es ist eine menschliche Zahl, die
Zahl lautet: 666"
Buch der Offenbarung
Der 1976 entstandene Horrorfilm hat
-ähnlich wie "Der Exorzist"- wohl mehr als eine Generation von Kindern und Jugendlichen gebannt, geängstigt und geprägt.
Bis heute läuft mir ein kleiner
Schauer über den Rücken, wenn ich den Namen "Damien"
höre.
Mittlerweile gibt es sogar Menschen, die (mir unverständlicherweise) auch hierzulande ihre eigenen Kinder so nennen.
Mittlerweile gibt es sogar Menschen, die (mir unverständlicherweise) auch hierzulande ihre eigenen Kinder so nennen.
Ich bin ja nicht abergläubisch, aber
"Damien" würde ich nicht einmal meinen Goldhamster
nennen (wenn ich einen hätte).
Wenn besagte Eltern den Film kennen
würden, wüssten sie nämlich: Damien ist der Antichrist!
Der Sohn des Teufels, der geboren
wurde, um die Herrschaft über die Erde zu erlangen und Verderben
über die Menschheit zu bringen.
Der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten fünf
Jahre alte Harvey Stephens verkörpert den bösesten und
unheimlichsten Jungen, der je über eine Leinwand getapst ist.
Da er nicht oder nur ganz selten spricht, wirkt er irgendwie zwischen leicht zurückgeblieben
und verschlagen bis bösartig.
Als ZuschauerIn erhält man dadurch wohl eine ähnliche Perspektive wie Damiens Adoptiveltern: man kann sich nie ganz sicher sein, was in dem
Kind vorgeht.
Besonders hervorzuheben ist auch die starke Leinwandpräsenz von Billie Whitelaw in der Rolle
von Damiens Beschützerin: die fanatische und bösartige Mrs.
Baylock. Ihr Lächeln lässt einem beinahe das
Popcorn in der Kehle feststecken.
"Das Omen" entfaltet sehr
rasch seine eigene, düstere Magie und legt einem eine unsichtbare
Schlinge um die Kehle, die sich langsam zuzieht.
Der Film ist an vielen Stellen recht
originell (man denke an Damiens Zoobesuch und Reaktion der Affen) und stilvoll choreographiert.
Besonders die Szene, in der Thorn und
der neugierige Fotograf auf einem alten etruskischen Friedhof nach
dem Grab von Damiens wahrer Mutter suchen, besticht durch seine
düster-morbide Optik: der Himmel, der sich unheilvoll verdunkelt hat, aber an
manchen Stellen noch hellblau leuchtet, die uralten mit Moos und Unkraut
bewachsenen Gräber und - nicht zu vergessen - die bedrohlichen
zähnefletschenden Rottweiler.
"Sanguis bibimus. Corpus edimus
(..) Ave, ave versus christus!"
Text
aus dem Hauptthema des Soundtracks
An Stellen, an denen die Geschichte ein bisschen
schwächelt und der Film manchmal etwas lang wirkt, schafft es
der opulente klangvolle Soundtrack vom Ausnahme-Filmkomponisten Jerry
Goldsmith dies wieder wettzumachen und verbreitet eine beklemmende apokalyptische Stimmung.
Zu Recht erhielt der Künstler dafür
im Jahr 1977 einen Oscar.
Horrorfans sind (bis auf wenige
Ausnahmen) generell ein recht dankbares Publikum und sollten keine
Probleme haben, über die ein oder andere Ungereimtheit in der
Handlung hinwegzusehen.
Das gehört gewissermaßen zum Genre
dazu.
"Das Omen" ist und bleibt ein
Klassiker des Horrorfilms und hat anno dazumal nicht ohne Grund eine
Welle von Okkult-Horrorfilmen ausgelöst.
Ave Satani!
Foto: Steelbook von 20th Century Fox